Startschuss zu den Planungsarbeiten für Schloss Luxburg (TG)

Bestehende Nordost Ansicht

Im Februar 2023 fiel der offizielle Startschuss für die Planungsarbeiten, die darauf abzielen, das Schloss Luxburg aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Bauherrschaft hatte eine klare Vision, und es war an uns, das Planungsteam bestehend aus die Benchmark Planung GmbH in Zusammenarbeit mit ihre Partner Moreno Architektur GmbH und MLR Baumanagement GmbH diese in die Realität umzusetzen. Das Ziel dieses ambitionierten Projekts ist es, das historische Schloss mit seiner faszinierenden Geschichte zu einem einzigartigen Ort zu transformieren, der sowohl als Eventlocation als auch als Boutique-Hotel fungieren wird.

Ein kurzer Blick auf das Projekt:

Das Schloss Luxburg liegt in der Gemeinde Egnach im Kanton Thurgau, nur einen Katzensprung vom Bodensee entfernt. Auf einer Parzelle von 9000 m² erstreckt sich das Anwesen mit seiner einzigartigen Lage. Die nordwestliche Grenze wird vom Wilerbach markiert, der in den Bodensee mündet. Der Fluss hat eine ausreichende Wassertiefe, sodass Segelboote bis zum kleinen Hafen am Schloss vorbeifahren können. Die anderen Seiten der Parzelle sind von einem ruhigen Wohnquartier umgeben. Auf dem Grundstück befindet sich ein burgähnlicher Bau aus dem Jahr 1494 sowie ein Schlossanbau aus dem 18. Jahrhundert. Nicht weit entfernt steht eine Remise. Der Schlosspark ist über zwei Tore zugänglich – eines am Ende des Schlosswegs, das andere von der Luxburgstrasse aus.

Die Bausubstanz und das Konzept der Umbauarbeiten

Die Bausubstanz des Schlosses ist in unterschiedliche Bereiche gegliedert, die je nach Entstehungszeit und Zustand bewertet wurden:

  1. Altbau aus dem 15. Jahrhundert (Ostflügel): Der Ostflügel umfasst einen hohen Baukörper mit vier Stockwerken und einem Dachgeschoss. Es gibt keinen Keller, aber der Turm mit seiner Wendeltreppe erschliesst alle Geschosse und dient als Verbindung zwischen den beiden Gebäudeteilen (Ost- und Westflügel). Die Bausubstanz ist gut erhalten, auch wenn dieser Ende der 1950er Jahre komplett ausgekernt wurde. Doch für eine neue Nutzung müssen einige Anpassungen vorgenommen werden. Die Räumlichkeiten bieten Potenzial für die Umwandlung in Eventräumlichkeiten und Hotelzimmer mit minimalen baulichen Eingriffen.
  2. Westflügel aus dem 18. Jahrhundert: Der Westflügel wurde ursprünglich als Wohnbereich genutzt und verfügt über grosszügige Räume, die mit wenigen Renovierungen für eine Hotelnutzung umgewandelt werden können. Allerdings muss die gesamte Haustechnik erneuert werden, und die Brandschutzanforderungen müssen angepasst werden.
Bestehende Südwest Ansicht
Bestehende Südost Ansicht

Das Umbaukonzept im Detail

  1. Gebäudehülle und energetische Massnahmen: Die Dächer wurden bereits in 2017/18 renoviert. Die Fassaden müssen jedoch aufgearbeitet werden – Risse repariert, Feuchtigkeitsschutz installiert und Fenster sowie Türen erneuert. Für das Dachgeschoss sind Dämmmassnahmen vorgesehen, um die Energieeffizienz zu verbessern, ohne die historische Substanz zu beeinträchtigen.
  2. Neue Erschliessung: Der Bereich zwischen dem Ost- und Westflügel wird neugestaltet, um eine moderne Erschliessung mit einem Aufzug der die unterschiedlichen Niveaus der beiden Baukörper ermöglichen soll. Zusätzlich wird ein neues Treppenhaus im Westflügel errichtet, das den aktuellen Brandschutzanforderungen entspricht.
  3. Haustechnik: Die Elektro-, Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsanlagen müssen komplett neu konzipiert werden. Dabei wird darauf geachtet, dass die technischen Installationen so eingebaut werden, dass zukünftige Reparaturen möglichst wenig Aufwand erfordern und trotzdem diese sich im Bestand gut integriert.
  4. Ausbau und Innenraumgestaltung: Das bestehende Raumkonzept wird weitgehend beibehalten, wobei vorhandene Materialien wie Bodenbeläge und Wandflächen erhalten und bei Bedarf aufgefrischt werden. Die Zimmer sollen so gestaltet werden, dass die grosszügigen Räume mit einer modernen Einrichtung kombiniert werden, ohne den Charme der historischen Räume zu verlieren.
  5. Gastronomie: Im Erdgeschoss des Ostflügels ist eine Restaurantküche geplant. Der Gästebereich wird Platz für etwa 40 Gäste bieten, und die Terrasse wird direkt an den Restaurantbereich anschliessen. Die Küche soll über zusätzliche Fenster und Türen verfügen, um den Anforderungen des Betriebs gerecht zu werden.

Der Weg in die nächste Phase:

Das Ziel dieses Projekts ist es, Schloss Luxburg in ein Boutique-Hotel mit Eventräumen zu verwandeln, das gleichzeitig als kultureller Treffpunkt dient. Um diesen Plan umzusetzen, müssen noch einige Abklärungen getroffen werden, bevor die Planungsarbeiten in die nächste Phase übergehen können. Ein weiteres langfristiges Ziel ist es, das Waschhaus in zwei Ferienwohnungen umzuwandeln, was jedoch nicht Teil des aktuellen Auftrags ist.

Fazit:

Das Projekt Schloss Luxburg ist eine einzigartige Herausforderung, bei der moderne Technik und denkmalpflegerische Massnahmen Hand in Hand gehen müssen. Wir als Planerteam sind stolz darauf, einen wichtigen Beitrag zu dieser historischen Transformation leisten zu können und freuen uns darauf, das Schloss in neuem Glanz erstrahlen zu sehen. Weitere Informationen zur Geschichte des Schlosses und dem laufenden Projekt finden Sie unter folgendem Link.

Informationen zum Projekt

FachgebietAnbau / Umbau / Sanierung / Renovation
ZusammenarbeitMoreno Architektur GmbH
MLR Baumanagement GmbH
StatusVorprojekt
Jahr2023 /2024