In einem für seine Epoche typischen Mehrfamilienhaus, bestehend aus zwei aneinandergebauten Häusern aus den frühen 50er-Jahren, das sich in gutem baulichen Zustand befindet, stand eine umfassende Sanierung und Modernisierung an.
Trotz regelmässiger Renovierungen an Bädern, Küchen und Fenstern (90er Jahre) erfüllt das Gebäude nicht mehr die heutigen energetischen Standards. Zudem war das Renditepotenzial der Immobilie noch nicht vollständig ausgeschöpft.
Angesichts der aktuellen Energiepolitik, der steigenden Energiekosten und dem Wunsch des Bauherrn, die Wohnqualität für seine Mieter zu steigern, traten wir an dieses Projekt heran. Gemeinsam mit dem Bauherrn legten wir die Ziele der Sanierung fest:
Ein entscheidender Schritt war die Erweiterung durch den Aufbau eines neuen Attikageschosses. Hierfür muss das alte Steildach abgetragen und die unteren Geschosse provisorisch gesichert werden. Das zusätzliche Geschoss soll mit vorgefertigten Holzelementen gebaut werden, um eine effiziente Bauweise und optimale Dämmung zu gewährleisten. Im neuen Attikageschoss soll drei zusätzliche, attraktive Wohnungen – eine 2½-Zimmer- und zwei 3½-Zimmer-Wohnungen entstehen.
Für eine verbesserte Erschliessung der neuen Wohneinheiten wird einen modernen, Smart Personenaufzug vorgesehen, der im Treppenauge der bestehenden Treppe platziert wird. Die Aussenwände sollen rundum durch eine hinterlüftete Eternitfassade gedämmt. Kellerdecke und Attikaterrassen erhalten ebenfalls eine umfassende Dämmung, um Wärmeverluste zu minimieren und den Wohnkomfort zu steigern. Neue Aluminium-Schiebeläden werden nun für eine moderne Optik und zusätzlichen Schutz sorgen.
Unser ursprünglicher Plan sah Aufzüge für beide Hausteile vor. Da jedoch das zweite Treppenhaus zu schmal ist und eine bauliche Lösung an der Fassade aus nahbaurechtlichen Gründen nicht möglich ist, mussten wir das Projekt anpassen und auf den Aufzug im zweiten Hausabschnitt verzichten. Eine weitere Herausforderung ist die aktuelle Parksituation, bei der das Verhältnis von bestehenden Parkplätzen zu Wohnungen bereits vor der geplanten Erweiterung unzureichend war. Mit der geplanten Erweiterung verschärfte sich das Problem, was uns dazu veranlasste, aktiv nach Lösungen zu suchen und diese umzusetzen.
Eine offenere, teils unterirdische Garage mit elf zusätzlichen Stellplätzen wurde in Betracht gezogen, jedoch von der Stadt abgelehnt. Die endgültige Lösung umfasst die Schaffung von zwei neuen Stellplätzen auf dem Grundstück, Nutzung benachbarter Garagenplätze sowie ein Mobilitätskonzept mit Ladestationen und Abstellmöglichkeiten für E-Autos, Fahrräder und Trottinetts.
Hier eine kurze Zusammenfassung der baulichen Schritte:
Dieses Sanierungs- und Erweiterungsprojekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie moderne Technik, nachhaltige Materialien und ein durchdachtes Konzept in einem älteren Gebäude umgesetzt werden kann. Die energetische Sanierung, kombiniert mit einer optimalen Flächennutzung und einer eleganten architektonischen Anpassung, schafft wertvollen zusätzlichen Wohnraum. Zugleich wird die Energieeffizienz der Immobilie signifikant verbessert und die Lebensqualität der Bewohner spürbar erhöht.
Unser Engagement in diesem Projekt zeigt, wie sich durch gezielte Investitionen in innovative Technologien und nachhaltige Baumaterialien die Nutzungsmöglichkeiten und der Wert eines Gebäudes nicht nur erhalten, sondern deutlich steigern lassen.
| Fachgebiet | Aufstockung und Sanierung / Renovation |
| Zusammenarbeit | Bötschi Architekturbüro SIA GmbH ADP Baumanagement GmbH |
| Status | Vorprojekt |
| Jahr | 2023 /2024 |